„HEY HALLO!!! HIIIER. Kannst Du mal DAS HIER spielen?“
„EY, NIMMST DU MISCH NISCHT ERNST? ISCH WARTE DRAUßEN AUF DISCH!!!“
„Es ist ja noch Niemand da…“
(Bei solchen Sätzen von Gästen krieg ich immer direkt Lust auf soziale Interaktionen)
Ich genieße im Großen und Ganzen mein DJ Dasein. Aber es bedeutet auch immer sozialen Stress. In Form von Gästen die mich mit überflüssigen Gesprächen nerven, z.B. Und natürlich lastet auch immer die Verantwortung auf mir, dass eine Party musikalisch möglichst erfolgreich verläuft, die Gäste Spaß haben, sie lange bleiben und so weiter.
Als Ausgleich zu einem Abend der gesteigerten Verantwortung gegenüber und Interaktionen mit Menschen habe ich mir angewöhnt am nächsten Tag, wenn ich zwei Tage hintereinander auflege spätestens am übernächsten, den Tag quasi nur mit mir zu verbringen. Ich gehe alleine Essen, ich gehe alleine Spazieren oder in die Sauna und gehe kaum an’s Telefon. Ich hab auch keine Lust privat auf das Open Air in der Nachbarschaft zu gehen. Ich will allein sein, die Partynächte verarbeiten, Kraft für die kommende Woche sammeln und das am besten in der Natur. Manchmal rufe ich Freunde an, um über die vergangene Nacht zu sprechen. Oder ich schreibe darüber.
Wenn ich Bekannten erzähle, dass ich Sonntags gerne zum Tagesausklang alleine Essen gehen, verstehen Viele das nicht. Gut, ich glaube Einige haben auch generell nicht viel für gutes Essen übrig, aber Grundtenor ist meistens „Alleine Essen gehen? Das finde ich voll traurig.“ Ich finde das voll super. In Ruhe genießen können und die Dienstleistungen Anderer in Anspruch nehmen, die einen einfach nur Gast sein lassen. Und ich lasse sie einfach Dienstleister sein. Und komme beim Italiener gar nicht auf Wünsche wie: „Eeeey, POMMES. Pommes sind voll geil. Jeder mag Pommes. Könnt Ihr mir Pommes bringen? Hier, guck mal auf mein Handy, so sehen Pommes aus. Falls Du die nicht kennst!“
In diesem Sinne: Sonntage sind mir heilig, bloß aus anderen Gründen wie dem Papst.