Home » Clubbing im Sommer

Clubbing im Sommer

Bild vom Monte Scherbelino in Paderborn
Ja, Draußen kann es schön sein. Aber drinnen ist Clubbing.

Wer geht im Sommer in Clubs? Geht da überhaupt wer hin? Und wenn Nein, warum geht da niemand hin? Und was hat das alles mit dem Grillfleisch-Skandal zu tun?

Ja, Sommer ist keine Hochphase des Clubbings, aber die meisten Clubs haben trotzdem keine Sommerpause. Logisch, die Betreiber verdienen ihr Geld damit und auch wenn es weniger Gäste sind, die sich im Sommer in den Clubs bewegen, ein bisschen Geld kommt trotzdem rein. Übrigens auch für die Beschäftigten. Die Wenigsten sind fest angestellt und werden nach Stunden bezahlt. Klar, es haben nicht immer alle Theken auf und die Clubnächte dauern vielleicht auch nicht so lang, doch besser nur 200€ im Monat dazuverdienen anstatt 450€ als gar nix während einer Sommerpause.

Aber sind wir mal ganz ehrlich, kein Clubber denkt sich: Ich gehe auch im Sommer in den Club, damit die Thekenkräfte sich auch im nächsten Monat ein Eis extra kaufen können. Diesen sozialen Denkansatz hat wohl selbst im Winter kaum Jemand. Im Endeffekt soll es ja auch der Markt regeln. Einen guten Club besuche ich, einen schlechten nicht.

It’s gettin‘ hot in here, so take of all your clothes

Ich werde als DJ natürlich auch im Sommer gebucht. Die einen spielen dann auch öfters auf Open Airs, ich nicht. Ich bin im wörtlichen Sinne Club-DJ. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn ich mag Clubs. Auch im Sommer. Gerade im Sommer. Ihr kennt das selber, im Sommer muss man nicht die dicke Winterjacke mitnehmen. Im Sommer reicht im Zweifel ein Pulli, um auf dem Heimweg nicht zu frieren. Im Sommer regnet es auch nicht so oft, das ist toll. Kann man zu Fuß in den Club gehen und vorher noch n Bier unter freiem Himmel trinken.

Im Sommer wird ess im Zweifel wärmer im Club als im Winter (ach). Dafür hat man aber auch weniger an. Ich erinnere an Nelly „It’s gettin‘ hot in here, so take of all your clothes!“ Das stimmt so. Aber im Sommer gehen eben weniger Leute aus. Das hat im Zweifel mannigfaltige Gründe, aber unter anderem wird es so sein, dass die Couch-Potatos zwar runter von der Couch, aber eben auch nur bis zum Balkon kommen. Is‘ ja auch total chillig und viel billiger als im Club. Kaltes Paderborner Export am Start, abgepacktes Grillfleisch aus’m Nahversorger und Spotify aus der Bluetooth-Box. Schön chillaxen, das Leben kann so herrlich sein. Klar, im Club gäb’s gegen mehr Geld Bier von höherer Qualität und die Musik wäre lauter (mit Bass und so). Auch müsste man sich keine Gedanken machen, ob man die mindere Qualität des Grillfleisches nicht am nächsten Tag auf dem Klo zu spüren bekommt. Aber gut, es ist wohl so, dass das vielen reicht als Abendunterhaltung.

Balkon > Clubbing? Ernsthaft?

Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen. Klar, ich grille auch mal gerne. Klar, ich hänge auch mal mit Freunden auf dem Balkon oder im Park ab. Ich mache auch mal ’nen Freitagabend nix, so mit um 23 Uhr Schlafen und so. Aber scheinbar ist es bei mir so, dass mir unter’m Strich und auch im Sommer Clubbing mehr zu sagt, als irgendwo zu chillaxen.

Ich mag den Mikrokosmos Club auch im Sommer sehr. Ja, man schwitzt mehr, aber wen kümmert es? Es passieren so viele schöne Dinge im Club, die auf den Balkons und den Wiesen der Stadt gar nicht passieren können, deshalb gehe ich auch im Sommer gerne in Clubs.

Ausserdem: Im Sommer trefft Ihr zu einem höheren Prozentsatz Menschen im Club, die für Clubbing auch was übrig haben und nicht nur aus Gruppenzwang da sind oder weil Mutti mal wieder gesagt hat: „Kind, jetzt geh doch mal wieder vor die Tür!“

Mein Tipp zur Klamottenwahl beim Sommerclubbing: Zieht keine grauen T-Shirts an — auf schwarz oder weiß sieht man die Schweißflecken quasi nicht.

Wir sehen uns am Wochenende im Club. Oder auch nicht. Dann jault mir aber auch nicht nicht drei Monate später vor, dass in Eurer Stadt nichts geht. Denn Ihr seid es oft, die nicht regelmäßig rausgehen.

1 comments

  1. Daniel says:

    Hatte eine paar Ergänzungen und Wolli sagte ich solle die hier drunter packen. Zuerst: Ich unterschreibe den Text so. Club funktioniert auch im Sommer und für mich als DJ dann halt öfter mal mit Handtuch um den Hals.

    Einige Faktoren die hier noch mit reinspielen, außer private Grillsessions:

    – Festivals: Jedes verdammte Wochenende ist irgendwo ein Open Air. Sei es mit Bands, sei es mit elektronischer Musik oder halt beides. Hier ein schöner Text dazu von den Blogrebellen: http://www.blogrebellen.de/2015/06/03/haende-hoch-festival/

    – Schützenfeste: Leider auch irgendwo jedes Wochenende und aus irgendeinem, mir unverständlichen, Grund scheinen die Leute Schützenfeste auf ein mal cool zu finden. Kann jetzt vor allem für den Raum Warburger Börde sprechen: Viele sehr sehr junge Schützenkönige und dementsprechend auch ein junger Hofstaat.

    – Urlaub: Brauchen wir nicht drüber sprechen. Gerade den Sommer nutzen die meisten zum Reisen.

    – Geld: Hängt natürlich erstmal mit allen genannten Punkten zusammen. Die Leute geben im Sommer Geld für eben diese Dinge aus. Frühjahr+ Anfang Sommer eben für Festivals, dann ggf. für Urlaub oder sei es nur ein Kurztrip. Das Geld sitzt ein bisschen lockerer, aber fürs Clubbing bleibt dann halt nicht viel übrig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.