Sind DJs Träumer oder eher Realisten? Ich weiß nicht, ob man das so allgemein sagen kann. Ich jedenfalls mache mir ab und zu Gedanken, wen ich in meinen Club buchen würden, wenn ich einen eigenen hätte (was ich nicht anstrebe). Es geistern dann immer wieder ähnliche Namen durch meinen Kopf. Interessanterweise sind es DJs die, nicht nur in OWL, sondern gefühlt auch im 200KM Umkreis selten bis gar nicht gebucht werden. Da frage ich mich natürlich gleich: Hab ich so einen exklusiven Geschmack oder sind die alle so teuer?
Wen würde The Wollium denn jetzt gerne in seinen fiktiven Club buchen?
Auf jeden Fall:
1. Erol Alkan
Ich mag den Mann einfach. Er war 10 Jahre lang Host der Trash Partyreihe in Brighton. Er spielt eine wahnsinnig große Bandbreite an Sound. Das gefällt mir sehr, von Indie bis Justice, alles möglich. Ausserdem feier ich viele seiner Reworks!
2. Jacques Lu Cont
Aka Thin White Duke, aka Les Rythmes Digitales, aka Stuart Price. Der Mann ist für so viele Hits verantwortlich. Mir fällt eigentlich kaum ein Zweiter ein, der mit Ansage als Remixer aus Gold Platin machen kann. Er hat seinen ganz eigenen Signature Sound, welchen ich sehr mag. Unter welchem seiner vielen Pseudonyme er spielen würde wäre mir egal. Gerne dürfte vor seinem DJ Gig auch noch Zoot Woman live auftreten.
3. Tiga
Neben A-Trak wohl mein Lieblingskanadier an den Decks. Lustigerweise fällt mir direkt ein, dass ich abseits seiner Künste in der DJ Kanzel auch seinen Twitteraccount sehr schätze. Ich mag an Tiga, dass seine Tracks durchaus eine gewisse Priese Humor aufweisen (Mit ’nem Remix für Nelly beauftragt werden und dann Nellys Parts selber einrappen ist schon ne ziemlich starke Nummer) und immer on Point sind. Pleasure from the Bass oder neuer Bugatti — alles super!
4. DJ Harvey
(von Harvey hab ich leider keine Produktion auf Vinyl, welche ich photographieren könnte.)
Mäandert zwischen Disco und House und Balearic, seit Ewigkeiten dabei, eine Ausstrahlung wie ein Disco Jesus und natürlich, das teilt er sich aber mit quasi allen genannten: Das was ich bis jetzt von ihm gehört habe ist allererste Güte. Und er ist natürlich ’ne Type – das finde ich immer gut. Spielt übrigens auch mal gerne All-Night-Long. Etwas was ich beeindruckend finde, selber aber nicht so gerne mache, weil es mich sehr anstrengt. Harvey wird gerne als „Djs DJ“ bezeichnet. Das unterschreibe ich voll und ganz!
5. Dimitri from Paris
Oh Mein Disco. Neh, er kann auch House, aber lieben tu ich Dimitri from Paris für seine Disco Sets. Disco-Classics kann für mich keiner so schön spielen wie er. Dim hatte mich spätestens, als ich seinen Brixton Terrace Set-Mitschnitt gehört hab. Aber aller spätestens. Denn als ich noch gar nicht wusste wer Dimitri from Paris ist, hatte ich schon eine Platte von ihm, die unter einem seiner vielen Monikers released wurde, Dimitri from Tokyo.
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Das sind meine persönlichen großen 5, die ich ohne Wenn und Aber buchen würde.
Klar, da hätte jetzt auch ein A-Trak stehen können, den würde ich wohl auch buchen, aber irgendwie kommt A-Trak bei mir nicht an den Status der obigen ran, auch wenn er wohl technisch der beste wäre. Doch, wenn ich mir seine Playlisten, welche er ja manchmal posted, angucke, dann ist mir das manchmal einfach zu „jiggy“, bzw. zu upfront. Wenn er so spielen würde wie beim Do Over, dann wäre das wieder was anderes.
Fatboy Slim könnte eigentlich auch auf der Liste sein. Immerhin hab ich damals, als ich mit dem Auflegen angefangen hab, ihn sehr gefeiert. Was ich auch noch heute tue, aber irgendwie ist der Zauber etwas verflogen. Trotz solch stilprägender Veröffentlichungen wie „On The Floor At The Boutique“ (Hört in den Mix gefälligst rein, wenn ich ihn verlinke).
Armand Van Helden hat’s auch nicht drauf geschafft. Für mich AvH übrigens viel mehr House Gangster als DJ Sneak. Und mit einer Bandbreite von Hip Hop bis nervtötendem Tool-House ist er eigentlich auch wirklich nach meinem Geschmack, hat aber irgendwie nicht so mein Herz berühren können wie die 5 oben.
6. Erobique (liveact)
Erobique ist kein DJ, deswegen führe ich ihn als Bonus auf. Den würde ich definitiv buchen – Zu jeder Gelegenheit. Ich habe noch nie einen Liveact gesehen, der so schnell so viel positive Stimmung erzeugen kann wie Erobique. Muss man vielleicht mal selber live erlebt haben um es nachzuvollziehen zu können. Wer Erobique live erlebt und nicht das Verlangen nach Tanzen verspürt, der hat im Club nichts zu suchen.
Mal interessehalber: Wen würdet Ihr denn so in euren fiktiven Club buchen?
P.S. James Murphy hab ich noch nie auflegen gehört, aber da ich großer Fan von seinem Label und LCD Soundsystem bin, würde ich ihn ungehört buchen. Ausserdem, wer sich mit 2 Many DJs die DJ Kanzel teilt, der kann nicht so verkehrt sein.
Endlich mal wieder geschafft vorbei zu surfen, übrigens dank deinem neunen SC-Hit 🙂 Verlinkung sei Dank.
Bei Harvey, Dim & Erobique können wir definitiv über ein Flight Share reden 🙂
Auf meiner Liste stehen zwar mehr wie fünf, müsste ich mich entscheiden, wäre es wohl folgende Reihenfolge – 1: Nicolas Jaar 2: Mark Barrott 3: Soul Clap 4: Tallaboman 5: Tensnake 6: Live: Todd Terje
Bitte genau so weitermachen – LG