Ich kann es noch die ganze Nacht! Einmal im halben Jahr, vielleicht auch bloß einmal im Jahr stelle ich mich der Herausforderung. Und alleine einen ganzen Abend auflegen, das geht mir nicht ganz so leicht von der Hand. Dieses Mal im DON Lippstadt. Denn normalerweise spiele ich immer mit mindestens einem weiteren DJ. Auch das alleinige Tragen der Verantwortung für das Funktionieren der Tanzfläche ist nicht zu unterschätzen.
Gut. Wenn man es genau nimmt habe ich auch im Don Lippstadt nicht den ganzen Abend aufgelegt. Don’s finest Ti Moe war so freundlich und hat die erste Stunde gespielt. Denn eigentlich sollte ich von 1 Uhr bis 5 Uhr spielen, aber der DJ, der vor mir spielen sollte war nicht am Start. So spielte ich von Mitternacht bis 5 Uhr morgens. Immerhin ein 5 Stunden Set. Und das ist wirklich eine Herausforderung für mich, denn ich bin es nicht mehr gewohnt.
Alle 2½ Minuten ein neues Lied in 5 Stunden.
Ich wusste es wird lang, deshalb habe ich mich auch intensiv vorbereitet und mir eine Playlist mit ungefähr 9 Stunden Musik vorab überlegt. Nichts desto trotz hatte ich natürlich Phasen in denen ich nicht wirklich wusste welcher Track in 30 Sekunden laufen wird. Und ich hatte auch keinen DJ neben mir, den ich hätte bitten können mal zu übernehmen, weil ich gerade planlos bin. Genau das ist auch der Thrill. Eine Nacht meistern, ganz allein. Oben drauf kam, dass ich auch das erste Mal im Don Lippstadt aufgelegt habe. (Schöner Laden, btw.)
Ich kannte niemanden, weder von den Gästen, noch von den Betreibern. Also wirklich kaltes Wasser. Und was soll ich sagen? Unterm Strich ein gelungener Abend. Club war gut besucht und ich denke vielen hat gefallen was ich gespielt habe. Jedenfalls war der Laden lange voll.
Intensive Party & angenehme Gäste im DON Lippstadt
Ich habe über 118 Tracks in 5 Stunden einen bunten Strauß Musik gepielt. Vorwiegend House und Hip Hop, mit ein paar Glanzlichtern (Hallo, Toto Africa), versteht sich. Hat es bei mir Lust gemacht auf mehr All-Night-Long Abende? Nicht wirklich, denn es ist einfach sehr anstrengend. Ich bin froh, dass ich meistens einen weiteren DJ an meiner Seite weiß. Aber es ist für mich selbst schön zu sehen, dass ich solche intensiven Abende meistern kann – nach wie vor.
Kleine Randnotiz: Wie intensiv 5 Stunden alleine auflegen sind könnt ihr Euch vielleicht vorstellen, wenn ich schreibe, dass ich mit 100% Handy-Akku in den Club gegangen bin und 5 Stunden später mit noch 96% Akku raus. Bei jedem Bürojob sähe das anders aus. Keine Zeit für Gedöns, purer Fokus aufs Auflegen. Deshalb Probs an alle Resident DJs (Und Booking DJs natürlich auch), bei denen solch lange Sets die Regel sind.
Übrigens nicht so geil ist bei so langen Sessions ist zu planen wann man aufs Klo geht. Denn das muss ja auch sein. Ich bin zwar nüchtern geblieben, trotzdem trinkt man ja binnen 5-6 Stunden einiges. Da muss man dann gucken einen längeren Track anzumachen und dabei hoffen, dass die Toilette nicht voll ist. Hat sich aber alles ausgegangen. Ich kann da immer nur an zukünftige Club-Architekten appelieren: Baut bitte DJ Toiletten in die absolute Nähe des DJ Pults!
Fazit: Das war, aus mehreren Gründen, mal wieder eine schöne Abwechslung zu meinen normalen Bookings. =)